Erste braucht den Nervenkitzel

25.08.18

 

Unnötig spannend machte es die Erste am Samstag in Baabe. Zur Halbzeit führte man zwar hoch verdient mit 2:0, doch mit dem frühen Anschluss nach Wiederanpfiff erwachten beim Gastgeber noch einmal die Lebensgeister. Die SG ließ in der Folge beste Gelegenheiten aus, Altmeister Knuth sorgte dann jedoch für die Entscheidung.

Am Samstag ging es für die SG nach Baabe, an das man bisher nur gute Erinnerungen hat, konnte man das bis dato einzige Spiel dort doch siegreich gestalten. Und diese makellose Bilanz hat weiterhin Bestand, denn die SG blieb auch diesmal siegreich, am Ende stand ein hoch verdienter 3:1-Erfolg. Coach Hübner wechselte im Vergleich zur Vorwoche auf mehreren Positionen. So rückte Eichelkraut wieder in die Abwehrreihe, der angeschlagene Weylo nahm dafür auf der Bank Platz, C. Schuldt ersetzte auf links T. Henkel und Bischoff rückte für Gutjahr in die vorderste Front. In den Anfangsminuten tasteten sich beide Teams erst einmal ab, mit defensiven Grundordnungen gestartet, wollten beide Teams erst einmal keinen frühen Gegentreffer kassieren. Das sollte auch gelingen, in der ersten Viertelstunde sollte somit nichts passieren. Dann allerdings nahm das Spiel Fahrt auf, die SG setzte das erste dicke Achtungszeichen als nach Foul an Berndt B. Schuldt den fälligen Freistoß ans Lattenkreuz nagelt (17‘). War hier, je nach Betrachtungsweise, noch Glück bzw. Pech im Spiel, jubelte die SG kurz darauf das erste mal. Über rechts mit Seehausen und Eichelkraut vorstoßend, vertändelt dieser schon fast den Ball, den Bischoff dann aber sichert und auf links zu B. Schuldt bringt. Dessen Flanke erreicht den durchgelaufenen Eichelkraut, der frei vor Offermann cool bleibt und überlegt einschiebt – 1:0 (20‘). Dem Gastgeber setzte der Treffer sichtlich zu, die SG hingegen wurde immer sicherer und dominanter. Fünf Minuten später war es wieder der agile Seehausen, der auf rechts durchbrach, seine Flanke klärt ein Verteidiger vor dem einlaufenden Schuldt. Doch das zweite Tor sollte nicht lange auf sich warten lassen und wieder mal war es ein Standard. Brandenburg bringt eine Ecke an den Fünfer, Eichelkraut und Troge laufen beide ein, letztlich ist es Troge, der trocken einschiebt – 2:0 nach gerade einmal einer halben Stunde. Dem SV setzte dieser Treffer noch mehr zu und bekam erst einmal kein Bein mehr auf das hervorragend gepflegte Grün, die SG ihrerseits versäumte bereits jetzt eine Vorentscheidung. So hätte Eichelkraut nach einem langen Einwurfs Schuldts eigentlich schon das dritte Tor erzielen können, schiebt den Ball aus Nahdistanz aber vorbei (32‘). Und es sollte noch besser kommen für die SG, als kurz vor der Pause Bischoff im Strafraum umgerannt wird und der überaus souveräne Kuligowski auf den Punkt zeigte (43‘). Doch B. Schuldt verzog, auch für Bischoff ging es in Hälfte zwei nicht mehr weiter.

Dieser wurde mit Wiederanpfiff somit von Knuth ersetzt, der SV kam mit frischem Mut aus der Kabine und belohnte sich auch dafür. So musste Schmidt das erste mal nach wenigen Minuten Kopf und Kragen riskieren, als ein Freistoß erst abgewehrt, der zweite Ball aber wieder in den Strafraum und Wolski hier zum Abschluss kam, Schmidt mit dem Fuß aber parierte (52‘). Doch die Szene blieb heiß, die SG bekam den Ball nicht endgültig geklärt. Der Gastgeber brachte diesen dann zu Gebhardt, der von der Strafraumgrenze abzieht und ins Eck zum 2:1-Anschluss trifft (53‘). Die SG hatte nun den Salat, den sie eigentlich vermeiden wollte, straffte sich aber und spielte die Partie, defensiv gesehen, souverän zu Ende. Auch wenn es ab und an mal hektisch wurde, so richtig gefährlich wurde der SV nicht mehr, die SG hingegen versäumte bei den sich bietenden Räumen ein ums andere mal die Entscheidung. Ob nun Bull, Brandenburg, Stachowiak, der eingewechselte T. Henkel oder Knuth - die SG ließ Chancen, die normalerweise für zwei Spiele reichen, liegen und musste somit bis in die Nachspielzeit zittern. Hier war es dann noch einmal T. Henkel, der auf links durchbrach, seinen uneigennützigen Querpass verwertete der in der Mitte lauernde Knuth elegant zum 3:1 und machte damit den Auswärtserfolg perfekt (90‘+3). Noch mal gut gegangen könnte somit das Fazit dieser Partie sein, denn es wird Tage geben, da wird solch schlechte Chancenverwertung am Ende noch bestraft. Hier sollte die SG also ansetzen und an ihrer Abschlussqualität arbeiten.

In der nächsten Woche kommt es dann mal wieder zu einem richtig heißen Derby. Blau-Weiß Greifswald, erst in einer anderen Staffel, dort damals abgestiegen und nun wieder aufgestiegen, gibt sich in der Herbert-Flader-Sportstätte die Ehre.

SG: Schmidt; Eichelkraut, Troge, Stachowiak, B. Schuldt; Bull (Weylo), Brandenburg; Seehausen, Berndt, C. Schuldt (T. Henkel); Bischoff (Knuth)