SG nach Spektakel weiter

18.08.18

 

Einen rassigen Pokalfight lieferten sich Gastgeber Faulenrost und die SG. Nachdem diese bereits früh durch zwei Pecat-Treffer zurück lag, bewies sie jedoch große Moral und feierte mit dem Schlusspfiff durch Treffer von Henkel, Knuth und Schuldt den kaum noch für möglich gehaltenen 3:2-Auswärtserfolg.

Zielgerichtet und ohne Umwege ging es für die SG in ihrer ersten Pokalrunde zum Faulenroster SV, einem Gegner, den man bis dato noch nie vor der Brust hatte. Das der Mannschaft dort ein schweres Spiel bevorstehen würde, ließ bereits im Vorhinein sowohl ein Blick auf die letzte Abschlusstabelle des Gastgebers als auch einer bei Google Maps erahnen. So hatte der FSV die letzte Saison auf einen respektablen dritten Rang beendet, aber auch der schwer zu bespielende Platz mit seinen Minimalmaßen - die SG war sich der Schwere der Aufgabe durchaus bewusst. Gegenüber dem Strasburg-Spiel nahm Coach Hübner mehrere Umstellungen vor. So fehlten mit Bischoff, Krämer, Eichelkraut, Schuldt und Nehls gleich mehrere Spieler; dafür traten Wussow, Stauch, Brötzmann und Knuth sowie rund 20 Fans die lange Reise mit an. Und das Spiel nahm seinen erwarteten Verlauf. Jeder Einwurf, jeder lange Ball, jeder Freistoß sowie Ballverlust beschwor sofort Gefahr herauf, wobei der Gastgeber einen Traumstart par excellence erwischte. Denn nachdem Seehausen für die SG den ersten Riesen nach wenigen Sekunden ausließ – als Schuldts langer Einwurf durch den Strafraum geisterte, und dieser freistehend verzog – war es der Gastgeber, der Nägel mit Köpfen machte. Den ersten, zentralen, Freistoß schnippelte S. Pecat über die Mauer direkt ins Eck – 1:0 für den FSV (5‘). Und der heimische Jubel war gerade verhallt, da klingelte es erneut im Schmidt-Gehäuse. Wieder war es ein Freistoß, diesmal fast von der Grundlinie scharf vors Tor geschlagen, der den FSV jubeln ließ. Denn nun war es N. Pecat, der die Fußspitze an den Ball bekam und auf 2:0 erhöhte (11‘). Und die SG hatte sogar noch Glück, denn, auch wenn es seltsam klingt, der FSV verpasste bereits in dieser frühen Phase die Vorentscheidung. So bekamen die Pecat-Brüder dicke Möglichkeiten, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben. Der erste Schuss ging jedoch vorbei (16‘), den darauf folgenden Lupfer über Schmidt klärte Troge auf der Linie (17‘). Für die SG hieß es tief durchatmen, die sich nun aber steigerte und es schaffte, den schnellen Vorstößen des Gegners immer besser den Schneid abzukaufen. Erste Torversuche ihrerseits durch Berndt und Gutjahr waren zwar noch nicht zwingend genug, doch kämpfte sich die SG nun zurück in die Partie und konnte das Spiel bis zur Pause zumindest ausgeglichen gestalten.

Und aus dieser heraus kam die SG wie verwandelt. Von der ersten Minute an bespielte diese nun den Gegner und ließ diesen laufen, der mit zunehmender Spieldauer immer größere Lücken in seiner Defensive offenbarte. So setzte Brandenburg das erste dicke Achtungszeichen, seinen Freistoß klärte jedoch ein Verteidigerbein vor der Linie (51‘). Direkt im Anschluss war es Troge, der nach Berndt-Freistoß zum Abschluss kam, doch ging dessen Abschluss vorbei. Doch der Anschluss fiel noch rechtzeitig. Über rechts kommen Seehausen und Brandenburg an die Strafraumgrenze, dessen Querpass landet bei Henkel, der sich geschickt um seinen Gegenspieler dreht und ins linke Eck abschließt: 2-1 (61‘). Von nun an rollte eine Welle auf die nächste auf das von Nehls gehütete FSV-Gehäuse. Hatte dieser erst noch Glück als nach Berndts Ecke und Brandenburgs Kopfballwischer der Ball vom Innenpfosten wieder ins Feld sprang (64‘), klärte der Torhüter kurz darauf allerdings glänzend als er nach Bulls Querpass Henkels Kopfball von der Linie fischte (68‘). Doch es war zu diesem Zeitpunkt nur noch eine Frage der Zeit, wann der nächste Treffer fallen sollte. Zehn Minuten darauf war es dann soweit. Nachdem Seehausen erst noch einen Riesen ausgelassen hatte, brachte dieser dann allerdings Brandenburgs Vorlage mustergültig in die Mitte, wo der mittlerweile eingewechselte Knuth goldrichtig stand: 2-2 (81‘). Und die SG hatte nun auch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Denn direkt mit den Anschluss bekam der FSV seine beste Chance, als wiederum N. Pecat glänzend frei gespielt wurde, doch verzog dieser knapp. Im Anschluss war es aber wieder die SG, die die Entscheidung suchte. So zog Berndt einen Freistoß zwar erst in die Mauer, sein Nachschuss lag dafür umso besser, doch Nehls konnte per Fuß noch parieren (83‘). Noch besser war dann die Gelegenheit für Henkel. Von Brandenburg wunderbar per Hacke eingeleitet, landete der Ball über Weylo und Berndt im Lauf des Linksaußen, der aber erneut am Keeper scheiterte (90‘). Doch mit der darauf folgenden Ecke machte die SG den Deckel auf die Partie. Diese kurz geschlagen, konnte nicht entscheidend geklärt werden. Schuldt schnappt sich den Ball und wird klar von den Beinen geholt – Strafstoß. Der Gefoulte, der sich keine Verlängerung erlauben konnte, übernahm auch die Verantwortung und verwandelte nervenstark zum umjubelten 2:3-Siegtreffer. Der FSV erholte sich in den letzten Sekunden hiervon nicht mehr, in einem typischen Pokalfight hat die SG mit großer Moral und mannschaftlicher Geschlossenheit somit noch die Wende geschafft und steht in der zweiten Runde, die am Dienstag ausgelost wird.

SG: Schmidt; Brandenburg, Troge, Stachowiak, B. Schuldt; Bull, Weylo; Seehausen, Berndt, Henkel; Gutjahr (Knuth)