Offener Schlagabtausch in Siedenbollentin

15.09.17

 

Ein rassiges Fußballspiel, in dem beide Teams beste Chancen liegen ließen, endete am Ende 1:1. Schuldt brachte die SG in Hälfte eins in Front, nach Seehausens Platzverweis wurde der SV Siedenbollentin immer stärker und kam letztlich auch zum hochverdienten Ausgleich durch Jeschke.

Für die SG ging es Samstag nach Siedenbollentin. Beim Aufsteiger wollte die SG punkten, musste hierfür aber ihr zentrales Mittelfeld umbauen. Eichelkraut fehlte auch an diesem Wochenende, des weiteren musste auch noch Brandenburg passen, der nicht rechtzeitig fit wurde. So fanden sich mit Löwe und Schuldt zwei der Jüngsten auf diesen Positionen wieder, denen die Nervosität zu Beginn doch anzumerken war. Ungenaue Annahmen, unnötige Zweikämpfe, zu späte Abspiele endeten in leichten Ballverlusten, woraus der SVS allerdings kein Kapital schlagen konnte, da die Viererkette der SG von Beginn an auf dem Posten war. Nachdem Henkel nach knapp zehn Minuten das erste mal das SVS-Gehäuse anvisierte, jedoch knapp verzog, kam die SG in der Folge immer besser in die Partie und ging nach 25 Minuten nicht unverdient in Front: Bischoff hat im Mittelfeld Zeit zum Flanken und bringt den Ball in den Strafraum, der eingelaufene Schuldt ist zur Stelle und schiebt ein: 0-1. Ein Freistoß Bischoffs gleich darauf segelt knapp übers Tor, bei Stachowiaks Kopfball in der 35.min ebenfalls nach Freistoß fehlt der Druck, so bleibt es bei der knappen SG-Führung zur Pause.

Die zweite Hälfte begann für die SG denkbar schlecht. Seehausen, bereits verwarnt, musste nach einem Foulspiel mit gelb-rot runter (52.min), der SG standen nun heiße 40 Minuten bevor. Doch erst einmal verpasste es die SG einen weiteren Treffer nachzulegen. Bischoff, im Strafraum angespielt, wickelt sich erstklassig um seinen Verteidiger und legt für den eingewechselten Raik Oberländer auf. Der, frei vor SV-Keeper Haker, sucht jedoch nicht den Abschluss, sondern will noch mal auf Löwe quer legen, allerdings dies zu ungenau, so kann ein Verteidigerbein noch dazwischen grätschen (55.min). Konnte die SG die Partie so noch eine Zeit lang ausgeglichen gestalten und wirkte bei ihren Kontern sogar gefährlicher als der Gastgeber in seinen Angriffsbemühungen, änderte sich dies spätestens mit der Hereinnahme von Beth. Der wuchtige SV-Stürmer setzte sein erstes Achtungszeichen knapp 20 Minuten vor Ende der Partie, als er ungehindert bis in den Strafraum marschieren kann, seinen Abschluss blockt Stachowiak jedoch zur Ecke. Diese landet dann am langen Pfosten beim gänzlich freistehenden Jeschke, der den Ball jedoch gegen den Pfosten setzt. Wenig später war es dann aber passiert. Röthemeier und Wegner können sich auf links durchsetzen, Wegners Flanke findet Beth, dessen Abschluss zwar auch gegen den Pfosten klatscht, doch Jeschke staubt ab: 1-1 (73.min). Der SV setzte nun voll auf Sieg, die SG lauerte auf Konter. Ein Einwurf des SV landet wiederum bei Beth, dessen Schuss aus der Drehung aber über das Müller-Gehäuse geht. Hieraus entwickelt sich dann der bester Konter der SG, Ron und Raik Oberländer können sich gegen den aufgerückten Gastgeber über rechts durchsetzen, der offensiv starke Raik dann mit genialem Pass auf den mitgelaufenen Bischoff, der frei vor Haker am SV-Keeper jedoch scheitert (77.min). Die letzten zehn Minuten gehörten dann dem Gastgeber. So taucht der eingewechselte Gottschalk frei vor Müller auf, der jedoch ebenso grandios pariert wie sein Gegenüber zuvor (86.min). Bei der daraus resultierenden Ecke steigt dann mal wieder Beth am höchsten, verfehlt mit seinem Kopfball das Tor aber um Millimeter. Mit dem Schlusspfiff erreichte das Drama seinen Höhepunkt: Die SG schwärmt nochmal zum Konter aus, der eingewechselte Schuhmacher verliert jedoch den Ball und nun ist es der Gastgeber, der zum Gegenkonter ausschwärmt. Erneut ist es SG-Keeper Müller, der mit einer glänzenden Parade nun Beth den Schneid abkauft und dessen Schuss abwehrt. Gottschalk bekommt aber den Ball vor die Füße, setzt den Ball jedoch gegen den Pfosten - und Aus. Zum Ende hin sicherlich ein glücklicher Punktgewinn für die SG, nutzt sie jedoch einen ihrer Konter zum zweiten Treffer, wären allerdings auch drei Punkte möglich gewesen. So muss sie mit dem einen Punkt zufrieden sein und wird ihr Augenmerk nun auf den Landespokal richten.

Sie tritt in dem Wettbewerb am Samstag beim VfC Anklam an. Die Peenestädter sind denkbar schlecht in die Saison gestartet, nach drei Spielen rangieren diese mit drei Niederlagen am Tabellenende. Diese werden das Spiel daher sicherlich dazu nutzen wollen Selbstvertrauen aufzutanken. Dies kann allerdings auch die SG in diesem Spiel, denn auch sie weiß noch nicht recht, wohin die Reise geht und tritt auf der Stelle. Ein überzeugendes Weiterkommen im Pokal könnte die Lockerheit und das Selbstvertrauen in ihr Spiel zurück bringen, womit die SG in der letzten Saison so aufgetrumpft hat. Allerdings wird das Derby kein Selbstläufer, nach den bisherigen Spielen sollte auch dem Allerletzten klar geworden sein, dass man 100% von der ersten bis zur letzten Minute in die Waagschale werfen muss um erfolgreich zu sein.

SG: Müller; Ron Oberländer, Troge [C], Stachowiak, Giermann; Seehausen, Schuldt, Löwe, Wotzlaw (Raik Oberländer); Henkel (Schuhmacher), Bischoff