SG eine Runde weiter

13.08.17

 

Ein Festival der vergebenen Torchancen in der mit 160 Zuschauern sehr gut gefüllten Eintracht-Arena bekamen diese über weite Strecken geboten. Den dadurch lange Zeit offenen und spannenden Pokalfight entschied der Favorit dann erst auf der Zielgeraden für sich.

Die Rollen in der Landespokalpartie zwischen der Eintracht aus Behrenhoff und der SG waren klar verteilt - auf der einen Seite der Aufsteiger in die Landesklasse, auf der anderen Seite ein Spitzenteam der Landesliga. Trotzdem mahnte Coach Hübner zur Vorsicht, denn die Eintrachtler verfügen über eine starke Truppe, die man nicht unterschätzen durfte. Die SG startete mit ihrem Neuzugang Müller im Tor und kam nach Krögers Anpfiff gleich glänzend in die Partie, denn schon nach wenigen Sekunden hätte Dennis Henkel für die Führung sorgen können. Von Löwe bestens in Szene gesetzt, bringt der SG-Stürmer den Ball auch an Eintracht-Keeper Schulz vorbei, ein langes Verteidigerbein grätscht den Ball aber noch in höchster Not zur Ecke (2.min). Die Taktik des SV zeigte sich dann kurz darauf - tief stehen und dann überfallartig zuschlagen. Das erste mal klappte dies nach fünf Minuten, als sich Schmidt und König auf rechts blitzschnell durchkombinieren. Königs Pass vor das Tor erreicht Tino Henkel, dessen Abschluss Müller jedoch abwehren kann (6.min). Beide Henkels setzten wenig später die nächsten dicken Achtungszeichen für ihre Teams. Erst ist es wieder Dennis, diesmal von Wotzlaw im Strafraum glänzend frei gespielt, der jedoch an Schulz scheitert (13.min). Drei Minuten später folgte die Antwort, nach SG-Ballverlust kontert der SV, doch auch bei Tinos zweitem Versuch bekommt Müller die Hände an den Ball. Die SG bekam in der Folge das Spiel zwar immer besser in den Griff, aber was sich hier schon abgezeichnet hatte, sollte dann auch zum Sinnbild des Spiels werden. Beiden Teams gelang es immer wieder, sich Torchancen zu erspielen, der SG naturgemäß deutlich mehr, nur die Verwertung blieb mangelhaft. In dem dadurch sehr attraktiven und spannenden Spiel betätigte sich nach einer guten halben Stunde dann mehr oder weniger der Zufall als Dosenöffner. Die Eintracht mit einem Befreiungsschlag, der bei SG-Verteidiger Giermann landet, der - unter Druck - den Ball postwendend zurück schlägt. Der Ball, aus den Wolken kommend, geht direkt vor dem Eintracht-Gehäuse wieder runter. SV-Keeper Schulz versucht noch zu retten, doch des Löwes Killerinstinkt ist geweckt, der gedankenschnell abstaubt: 0-1 (33.min). Löwe hätte dann noch vor der Pause für eine kleine Vorentscheidung sorgen können als es nach Foul an Henkel Strafstoß gibt, doch der Offensivmann setzt das Leder über den Kasten (40.min) - Pause.

In Hälfte zwei riss die SG das Zepter gleich wieder an sich und diktierte das Spielgeschehen. Grätschte ein Behrenhoffer Verteidiger die erste gute Möglichkeit des eingewechselten Bischoff noch zur Ecke, musste er nach einer guten gespielten Stunde mit sich selbst hadern: Der kurz zuvor eingewechselte Schuldt erobert den Ball in des Gegners Hälfte und spielt vor Schulz quer, Bischoff setzt den Ball jedoch gegen den Pfosten. Und nur eine Minute darauf ist es erneut Schuldt, der Bischoff diesmal per Flanke bedient. Wieder frei vor Schulz schiebt der SG-Stürmer den Ball nun jedoch vorbei. Und wie es eben so ist, der SV bestrafte diese Nachlässigkeiten der SG prompt. Ein Missverständnis in der SG-Abwehr bringt eine Ecke für den Gastgeber, die abgewehrt genau vor den Füßen des herausragenden Jahn landet, der von der Strafraumgrenze trocken zum 1:1 ins linke Eck abschließt (62.min). Der Gastgeber bekam Oberwasser und hatte vom Anpfiff weg gleich die nächste dicke Gelegenheit durch König, der jedoch nur das Außennetz trifft. Kurz darauf war es dann Müller, der einen satten Distanzschuss Scholwins um den Pfosten drückt - die SG sah sich zu diesem Zeitpunkt nun immer mehr in der Defensive. Coach Hübner reagierte und bewies mit der Einwechslung Schuhmachers wie schon in der Woche zuvor ein glückliches Händchen. Dessen erster gut getimeter Ball landet bei Bischoff, der wiederum frei vor Schulz steht. So langsam musste man sich aber nun fragen, ob dieser seine Treffsicherheit im Megapark oder Bierkönig versetzt hatte, denn auch diese Chance ließ der Goalgetter aus und setzte den Ball erneut gegen den Pfosten (71.min). Eine Viertelstunde vor Schluss bringt eine weitere Kombination Schuhmacher/Bischoff dann jedoch die Erlösung. Wieder bedient der Youngster den SG-Stürmer, der den Ball nun auf den langen Pfosten flankt, wo Schuldt per Kopf das 1:2 markiert (75.min). Und nur Sekunden später betätigt sich wiederum Schuhmacher als glänzender Vorbereiter und spielt Bischoff an der Strafraumgrenze frei, der nun doch sein Tor markiert und mit dem 1:3 die Vorentscheidung erzielt (77.min). Der Gastgeber warf nun noch einmal alles nach vorn, lief hierbei aber in mehrere Konter der SG. Zwei davon waren erfolgreich, noch einmal Schuldt und Bischoff schraubten das Ergebnis auf 1:5 hoch. Am Ende stand so ein sicherlich verdienter Erfolg, doch hatte es die SG über weite Strecken der Partie spannender gemacht als es ihr lieb gewesen sein dürfte.

 

In der nächsten Woche trifft die SG in ihrem ersten Heimspiel auf einen weiteren Aufsteiger. Nordbräu Neubrandenburg gibt seine Visitenkarte in der Herbert-Flader-Sportstätte ab.

 

SG: Müller; Ron Oberländer, Eichelkraut, Stachowiak, Giermann; Seehausen (Schuldt), Brandenburg [C], Löwe, Wotzlaw (Schuhmacher); Henkel, Gutjahr (Bischoff)