Glanzloser Sieg

Bäume riss die SG in ihrem letzten Heimspiel der Saison nicht aus, am Ende stand gegen sich tapfer wehrende Darguner ein schmeichelhafter 2:0-Erfolg durch Tore von Robert Stachowiak und Lukas Möller zu Buche.

Am Samstag erwartete die SG den SV Traktor Dargun. Das der Heimelf kein einfaches Spiel bevor stehen würde, ließ schon ein Blick in die Statistik erahnen, waren doch die Spiele gegen Dargun schon immer hart umkämpft. Insofern war die SG gewarnt und startete entsprechend engagiert. Das erste mal gefährlich wurde es bereits nach vier Minuten als Möller den öffnenden Pass auf den gestarteten Seehausen bringt. Der - diesmal auf links für Schuldt auflaufend, welcher sich im Freitagstraining einen Haarriss im Fuß zuzog - kann in den Strafraum eindringen, sein Abschluss wird jedoch von einem Verteidigerbein zur Ecke geblockt. Diese brachte zwar nichts ein, dafür aber die folgende Ecke. Nachdem auch ein Durchbruch Oberländers zur Ecke geklärt wird, bringt Kapitän Brandenburg diese auf den langen Pfosten, wo Stachowiak völlig frei steht. Diese Chance lässt sich der Innenverteidiger nicht nehmen, mit einer sehenswerten Direktabnahme versenkt dieser den Ball im rechten Dreiangel und bringt die SG mit 1:0 in Front (11.min). Spielten die Darguner bis zu diesem Zeitpunkt aufmerksam mit und machten kleinere Defizite mit viel Laufaufwand wett, wackelten diese nun bedenklich. So hatte Bischoff binnen weniger Minuten gleich zwei Riesen auf dem Schlappen, die dieser sich gewöhnlich nicht nehmen lässt. Erst ist es ein Darguner Querschläger, der den Ball auf den im SV-Strafraum blank stehenden Brandenburg bringt, welcher auf den nachrückenden Bischoff ablegt, der den Ball jedoch über das Gehäuse drischt. Und gleich darauf ist es die Darguner Abseitsfalle, die nach Brandenburgs Pass nicht rechtzeitig zuschnappt. Auch hier taucht Bischoff frei vor SV-Keeper Krause auf, lupft den Ball aber über den Kasten (16.min). Der SV blieb somit im Spiel, fing sich wieder und setzte seinerseits sein erstes Achtungszeichen. Früh störend, erobert Rehländer den Ball im SG-Strafraum und schließt trocken ab, doch Prieß kann reaktionsschnell parieren (21.min). Bei sommerlichen Temperaturen fiel es in der Folge beiden Teams dann schwer, spielerisch vor das gegn. Gehäuse zu kommen, viele lange Bälle landeten im Nirgendwo, das Spiel plätscherte vor sich hin. Einzig Standards versprachen somit Spannung und hier setzte die SG die Akzente. So ist es nach einer guten halben Stunde erneut eine Brandenburg-Ecke, die von Stachowiak auf den langen Pfosten verlängert wird. Der hier lauernde Henkel köpft den Ball jedoch gegen das Lattenkreuz (35.min). Und auch beim nächsten Freistoß ließen die Gäste den langen Pfosten sträflich ungedeckt, Eichelkrauts Flanke findet hier nun Gutjahr, doch setzt dieser seinen Kopfball knapp neben das Krause-Gehäuse (38.min). Mit dem knappen Ergebnis ging es dann auch in die Kabinen.

Und mit Wiederanpfiff präsentierten sich die Gäste wie ausgewechselt, die SG hingegen schien sich noch in der Kabine zu befinden. So läuft ein SV-Konter ungestört über links, die mustergültige Flanke von der Grundlinie landet bei Rehländer, der den Ball jedoch aus 5m über den Kasten drischt (49.min). Die Gäste witterten nun ihre Chance, immer wieder angetrieben vom heraus stechenden Bannier setzten diese der SG weiter zu und kamen folgerichtig zu weiteren Möglichkeiten. So läuft nach einer knappen Stunde ein Konter über jenen Bannier, bei dessen Flanke erneut Rehländer goldrichtig steht, doch wiederum den Ball, diesmal per Kopf, über das Gehäuse setzt. Und nur Sekunden später bekam Darguns Torjäger den nächsten Riesen im Strafraum aufgelegt und stand frei vor Prieß. Der SG-Keeper will allerdings seine bisherige Bestmarke von 19 Gegentoren aus der Saison 2003/2004 knacken und präsentierte sich wie schon die ganze Saison über in Bestform, behielt im 1:1 die Nerven und schnappte dem SV-Stürmer den Ball vom Fuß (58./59.min). Die Quittung bekamen die Gäste postwendend, denn die SG erhöhte mit ihrem ersten vernünftigen Spielzug in Hälfte zwei auf 2:0. Möller als Linksverteidiger agierend setzt Seehausen in Szene, der von links startend sich einmal diagonal bis zur rechten Grundlinie durch tankt. Seine abschließende Flanke auf den langen Pfosten findet den durchgelaufenen Möller, der trocken zum 2:0 abschließt (62.min). Die SG schaltete anschließend wieder in den Verwaltungsmodus, Nennemann auf der anderen Seite prüfte Prieß mit einem satten Distanzschuss, stellte diesen aber vor keine Probleme. Ein folgenschwerer Zusammenprall zweier Darguner, die mit ihren Köpfen aneinander rasselten, sorgte dann erst einmal für eine mehrminütige Unterbrechung. Leidtragender war Schmidt, die anschließende Untersuchung im Krankenhaus erbrachte einen Bruch des Unterkiefers. Diesem gute Besserung und schnelle Genesung! Der Schock wirkte bei den Gästen nach, diese schafften es nun nicht mehr, die SG in Bedrängnis zu bringen. Zum Ende war es wieder die SG, die mehr Oberwasser bekam. Erst zirkelt der eingewechselte Grubert einen 20m-Schuss knapp vorbei (80.min), eine Minute später schafft es Oberländer, einen Seehausen-Pass aus 5m über das leere Tor zu dreschen. Nachdem Seehausen einen mustergültigen Eichelkraut-Pass erläuft und diesen am kurzen Pfosten vorbei schiebt (85.min), konnte man dann nur noch den Abpfiff durch Referee Zimak herbei sehnen, war bei beiden Teams doch der Tank sichtlich leer, der dann auch pünktlich ertönte.

Mit diesem Erfolg ist die SG noch einmal bis auf einen Punkt an Spitzenreiter Malchin heran gerückt, verlor der FSV doch sein Heimspiel gegen Penzlin mit 0:2. Verspricht dies theoretisch also noch einmal Spannung im Aufstiegsrennen, muss man aber festhalten, dass diese praktisch nicht aufkommen wird. Der FSV gastiert am letzten Spieltag nämlich bei Schlusslicht Viktoria Salow, das aktuell große Probleme hat, überhaupt eine vollzählige Mannschaft auf den Rasen zu bringen. Die SG hingegen reist zum Saisonabschluss nach Strasburg. Diese Reise wird sie eventuell mit dem Bus antreten, dann selbstverständlich wieder zusammen mit den Fans. Einzelheiten dazu gibt es dann in den nächsten Tagen.

SG: Prieß; Rico Oberländer, Troge, Stachowiak, Möller; Gutjahr (Raik Oberländer), Brandenburg [C] (Grubert), Eichelkraut, Seehausen; Bischoff, Henkel (Knuth)