Remis in Wolgast

Torschütze Vincent Löwe (links) im Zusammenspiel mit Florian Stark.

Acht Tore bekamen die Zuschauer am Samstag im Spiel des FC Rot-Weiß Wolgast und der SG Karlsburg/Züssow geboten. Ein spektakuläres Spiel sprang dabei aber trotzdem nicht heraus, entsprangen viele Tore doch eher Nachlässigkeiten, Stockfehlern und nachlassenden Kräften.

Beide Teams starteten vorsichtig in die Partie und belauerten sich regelrecht, so dass es beim Mittelfeldgeplänkel weitestgehend blieb. Nach zehn Minuten konnte die SG dann mittels eines langen Balles von Stark auf Seehausen den Abwehrriegel des FC das erste mal nennenswert aushebeln. Anstatt vor Zimmermann selbst den Abschluss zu suchen, will dieser aber nochmal quer legen, allerdings zu ungenau, Chance vertan. Die Partie wurde nun etwas munterer, denn auch die Wolgaster kamen zu ihrer ersten guten Möglichkeit als Zok geschickt wird, doch der FC-Stürmer haut den Ball über da SG-Gehäuse. Nachdem Löwe an Zimmermann scheiterte (14.min), schlief das Spiel wieder ein. Beiden Teams schienen noch die letzten Trainingseinheiten in den Knochen zu stecken, die sommerlichen Temperaturen trugen wohl auch ihren Teil dazu bei, jedenfalls gab es bis kurz vor der Pause nur ein Ball-Hin-und Hergeschiebe zu betrachten, welches einem die Augen zu fielen ließ. Kurz vor Ende der ersten Hälfte kam dann noch einmal Bewegung in die Partie. Löwe wird an der Strafraumgrenze angespielt, der mit zu viel Platz sich drehen und auf Seehausen durch stecken kann, der den Ball an Zimmermann vorbei zum 1:0 schiebt. Die SG hätte gleich darauf noch nachlegen können, als Stark einen langen Juhnke-Ball erläuft und im Strafraum quer legt, doch der einlaufende Raik Oberländer, von einem Wolgaster Verteidiger noch bedrängt, setzt den Ball aber neben den Kasten, womit es dann auch wenig später auch in die Kabine geht.

Verbesserte Wolgaster starteten nun deutlich druckvoller in die zweite Hälfte gegen die auf mehreren Positionen umsortierte SG, sodass der Ausgleich auch nicht lange auf sich warten ließ. Scheitert Harwardt bei der ersten guten Gelegenheit noch an Schmidt im SG-Gehäuse (51.min), macht es der FC wenig später besser, als ein einfacher Pass durchs Mittelfeld die SG-Defensive schlecht aussehen lässt. Frei vor Schmidt schiebt Nutznießer Künnemann zum 1:1 ein (55.min). Knapp fünf Minuten bewahrte Schmidt dann die SG vor einem Rückstand, als dieser erst Künnemanns Kopfball abwehren kann, dann den Kopfball des nach setzenden Kohr ebenfalls abwehren kann, bevor ein weiterer FC-Spieler den Ball über das Gehäuse knallt. Gelang der SG bis dato nichts in Hälfte zwei, brachte die erste gute Aktion gleich die erneute Führung. Der eingewechselte Henkel wird steil geschickt und im Strafraum umgerissen, Bischoff verwandelt den fälligen Strafstoß sicher: 2-1 (61.min). Doch die Gastgeber schlugen wenig später erneut zu: Erst ein langer Ball auf die entblößte linke Abwehrseite, dann flottes Kurzpassspiel im Strafraum über mehrere Stationen zu FC-Kapitän Kohr, der zum 2:2 einschiebt (65.min). Und der FC belohnte seine engagierte Vorstellung und konnte in der 71.min in Führung gehen: Bischoff verliert in der eigenen Hälfte den Ball, sodass die Wolgaster in Überzahl Richtung SG-Gehäuse unterwegs sind. Der finale Rettungsversuch Ron Oberländers landet dann im eigenen Netz: 2-3. Die SG raffte sich nun noch einmal auf. So klärt erst Oehlert auf der Linie einen Bischoff-Schuss, wenig später drückt Adebahr einen Schlenzer Henkels per Kopf noch über die Latte. Nach einem Einwurf Seehausens und der folgenden Flanke Giermanns an die Strafraumgrenze konnten die Zuschauer dann das Tor des Tages bestaunen. Der dort frei stehende Löwe nimmt den Ball direkt und hämmert diesen zum 3:3 ins Dreiangel (82.min). Beide Teams hatten dann sich mit dem Remis scheinbar abgefunden, in der Schlussminute wurde es dann noch einmal turbulent. So hebelt ein wunderschöner Doppelpass zwischen Henkel und Löwe die aufgerückte FC-Abwehr aus, vor dem raus stürzenden Zimmermann legt Henkel noch einmal ab auf Bischoff, der ins leere Tor schiebt. Die SG führte nun urplötzlich wieder 4:3, allerdings keine 30 Sekunden lang. Denn mit dem Anstoß folgt der lange Ball in den Strafraum, die Ablage landet bei Kohr, der den Ball sehenswert zum verdienten 4:4-Ausgleich ins linke Eck schlenzt. Dies sollte es dann auch gewesen sein, Schiedsrichter Simoleit beendete daraufhin die äußerst faire und auch torreiche Partie.

In der nächsten Woche erwartet die SG dann den Grimmener SV. Gegen diesen Gegner muss die SG dann allerdings deutlich zulegen, wenn sie nicht unter die Räder geraten will.

SG: Prieß (Schmidt); Juhnke, Stachowiak, Ron Oberländer, Giermann; Raik Oberländer (Tschammer), Löwe, Brandenburg [C], Seehausen; Stark (Bischoff), Gutjahr (Henkel)